In diesem Interview spricht Holger Winkler mit Frédéric Erben von DEXEVO über die Herausforderungen und Lösungen im Nachweismanagement der Bauindustrie, insbesondere für Generalunternehmer im Umgang mit Nachunternehmern.
💡 Warum sollten Sie dieses Interview nicht verpassen?
✔️ Praxisnahe Einblicke in die Nachweispflichten von General- und Subunternehmern
✔️ Lösungen zur DSGVO-konformen Nachweisverwaltung
✔️ Tipps, wie digitale Plattformen den administrativen Aufwand minimieren
✔️ Digitales Nachweismanagement durch ein Pilotprojekt risikofrei testen
✅ Generalunternehmer haften für das Nachweismanagement ihrer Subunternehmer
✅ Automatisierte Nachweisverwaltung sorgt für mehr Effizienz
✅ Projektübergreifende Verwaltung spart Zeit und Aufwand
✅ Datenschutz und DSGVO-Konformität stehen im Fokus
✅ Pilotprojekte bieten die Möglichkeit, die Plattform unverbindlich zu testen
✅ Digitale Lösungen verbessern das Compliance-Level und minimieren Risiken
#NachunternehmerManagement #Nachweismanagement #Compliance #Generalunternehmer #Bauindustrie #Subunternehmer #Nachweisverwaltung
[00:00:15] Hallo und herzlich willkommen zurück zu einer neuen Ausgabe des IT und TECH Podcasts. Mein Name ist Holger Winkler und ich freue mich, dass du wieder da bist. Generalunternehmen haften für das Nachweismanagement ihrer Subunternehmer und das kann teuer werden. Hohe Strafzahlungen drohen, wenn es nicht klappt.
[00:00:38] Viele Bauunternehmen, ob groß oder klein, setzen deshalb auf eine smarte Plattform, die die Nachweisverwaltung effizienter macht. 50% der Arbeit übernehmen die Subunternehmer und 50% die Plattform. Das spart nicht nur Zeit, sondern schützt auch vor teuren Fehlern. Wie genau das funktioniert, bespreche ich heute mit Frederik Erben, kaufmännischer Leiter von DEXEVO.
[00:01:06] Hallo Frederik, schön, dass du da bist. Hallo Holger, ich freue mich heute dabei zu sein. Ich freue mich sehr, dass ihr da seid, du da bist und wir über dieses spannende Thema sprechen dürfen. Gib uns doch mal so drei, vier Beispiele, was das für Unternehmen sind, die auf eure Plattform setzen. Bei euch gibt es ja schon ziemlich lange. Ja, also die Plattform ist für alle Unternehmen in der Bauindustrie relevant, die Aufträge an Partner vergeben, um ihre Gewerke bearbeiten zu lassen.
[00:01:34] Das umfasst große Konzerne, wie zum Beispiel Strabag Züblin oder die Implenia, aber auch große mittelständische Unternehmen wie Kleusberg bis hin zu familiengeführten Unternehmen wie Hochbauengel. Okay. Macht es Sinn, über eine Größe zu sprechen, ab wann das relevant ist oder ist eigentlich ein anderer Ansatzpunkt richtig wichtig? Für uns ist immer relevant, wie viel Leistung ein Unternehmen untervergibt.
[00:02:03] Wenn ein Bauunternehmen den Großteil seiner Aufträge durch Eigenleistung bearbeitet, dann kommt man für den überbleibenden Teil häufig mit einfachen Tools wie Excel zurecht. Aber immer dann, wenn verschiedene Nachunternehmer eingesetzt werden, um Bauvorhaben abzuschließen, kann unsere Lösung Sinn machen. Okay. Jetzt sind nicht alle unserer Hörer Generalunternehmer und absolut im Thema drin. Viele finden es aber trotzdem sexy, hier zuzuhören.
[00:02:31] Deshalb, Friedrich, gib uns mal so aus dem Helikopter. Also wirklich so ganz, ganz für die Schwiegermutter meiner Mutter irgendwie so. Also wirklich ganz, ganz flach in Einschätzung. Was sind das für Nachweise, die man da verwalten muss, wenn man in der Materie keine Ahnung hat, damit man jetzt den Podcast überhaupt sinnvoll hören kann? Ja. Also wir sprechen ja über die Nachweise in der Bauindustrie. Diese Nachweise umfassen einmal Nachweise, die sicherstellen, dass ein Partner, an den ich einen Auftrag vergebe, tatsächlich existiert.
[00:03:00] Also, dass der im Handelsregister zum Beispiel eingetragen ist. Das Zweite sind dann steuerliche Nachweise, die für die Abrechnung relevant sind. Und das Dritte sind dann Nachweise, die sicherstellen, dass in ausreichendem Umfang Sozialabgaben bezahlt werden. Das ist bei den Sozialkassen, das ist bei den Krankenkassen, das ist bei der Berufsgenossenschaft so der Fall. Tatsächlich ist die Bauindustrie, wenn man so sagen will, da ein Vorreiter, den der eine oder andere wahrscheinlich auch aus den Nachrichten kennt.
[00:03:28] Es gibt auch andere Industrien, für die hier schärfere Regeln gelten, wie zum Beispiel im Bereich der Paketdienste, hat man wahrscheinlich auch schon ein paar Mal gehört. Aber wir bei Dixewo, wir fokussieren uns eben genau auf die Anforderungen, die es in der Bauindustrie gibt. So eine Hausnummer, wie viele Nachweise habe ich und in welchem Turnus muss ich die aktualisieren für einen Nachunternehmer, wie er sagt? Ja, also wir unterscheiden das so zwischen der Basis Compliance Abdeckung.
[00:03:56] Da sprechen wir aber auch schon von ungefähr 15 Nachweisen, die unsere Unternehmen von jedem einzelnen Partner, an denen sie Aufträge vergeben, einsammeln müssen. Die Nachweise haben Gültigkeiten manchmal von dem Jahr, viele vor allem im Bereich der Sozialversicherung, aber nur von drei Monaten. Und so ergibt sich schon eine ordentliche Anzahl an Nachweisen, die jährlich in der Hand gehalten werden oder die überprüft werden.
[00:04:21] Und wenn man das dann multipliziert mit der Anzahl der eingesetzten Firmen, dann kommt man da relativ schnell in den deutlich drei- oder sogar vierstelligen Bereich. Ist das ein typisch deutsches Problem? Ja, ich glaube, das kann man so sagen. Also die Anforderungen, die unsere Kunden bewerkstelligen müssen, die ergeben sich aus zahlreichen unterschiedlichen Gesetzen, ohne dass ihnen eine klare Leitlinie an die Hand gegeben wird. Das kennen wir so hauptsächlich aus Deutschland.
[00:04:47] Daraus ergibt sich auch der Einsatzbereich unserer Software, wo wir hauptsächlich für deutsche Kunden arbeiten, die in Deutschland bauen. Manche nehmen uns mit ins Ausland, aber natürlich auch besonders herausfordernd für internationale Konzerne, die ein Bauprojekt in Deutschland annehmen und die da auch teilweise von diesen Anforderungen überrumpelt werden. Das ist jetzt keine neue Geschichte, sondern alle eure Kunden und alle, die das betrifft, die haben dieses Problem schon seit vielen Jahren. Richtig? Ja, definitiv.
[00:05:17] Also diese besonderen Anforderungen, von denen ich vorhin gesprochen habe und unter die die Bauindustrie da fällt, die haben sich aus den 90er Jahren ergeben. Und jeder, der ein bisschen die Zeitung verfolgt, der wird feststellen, dass immer wieder auch Kontrollen auf Baustellen Sachverhalte offenbaren, die so nicht laufen sollen. Aber es ist ein bekanntes Problem, das sehr, sehr viele Jahre schon besteht.
[00:05:43] Natürlich wird aktuell die Möglichkeiten auch deutlich einfacher, solche Sachen zu kontrollieren. Und ich glaube, deswegen wird dieses Thema auch immer interessanter und auch brisanter für die Unternehmen. Denn die Ermittlungsbehörden, die rüsten auf, die sind heute auch in der Lage, über Schnittstellen Informationen auszutauschen, Daten zu erheben von Finanzämtern etc. Und deswegen geraten immer häufiger Unternehmen tatsächlich da auch in den Ermittlungsfokus.
[00:06:08] Okay. Also eure Plattform sorgt dafür, dass die Subunternehmer alle ihre Pflichten auch tatsächlich erfüllt haben, was die Nachweise angeht. Und die schwarzen Schafe werden identifiziert. Kann man so sagen? Ja, also grundsätzlich ist es natürlich immer wichtig, dass die eingesetzten Firmen auch diese Nachweise pflegen.
[00:06:35] Und ein großer Teil unserer Software basiert darauf, dass wir Kollaboration sicherstellen. Das bedeutet, der Generalunternehmer kommuniziert wie früher auch, wahrscheinlich in seinem Vertragstext, welche Nachweise erhoben werden. Bei uns ist es so, dass der Subunternehmer eben in die Lage versetzt wird, dass er diese Nachweise selbstständig auf der Plattform pflegen kann. Natürlich muss man auch sicherstellen, dass dem so ist. Deswegen überprüft unsere Plattform die Vollständigkeit der Unterlagen und die Gültigkeit der Fristen kontinuierlich in Echtzeit.
[00:07:05] Und dann, vor allem wenn Rechnungen zum Beispiel gestellt werden oder wenn die Schlussrechnung gestellt wird, wird häufig überprüft, ob tatsächlich auch alle Unterlagen vorliegen oder ob gegebenenfalls über einen Einbehalt, ein finanzieller Anreiz geschaffen werden muss, dass diese Nachweise noch nachgereicht werden.
[00:07:23] Soweit kapiert. Das heißt, alle, die sich für eure Software interessieren oder die Plattform interessieren, haben heute wahrscheinlich schon Mitarbeiter, die sich ja operativ mit diesem ganzen Zeugs beschäftigen. Jetzt sagst du, unsere Plattform ist clever, die nimmt viel Arbeit ab. Gleichzeitig drücken wir dem Subunternehmer ein bisschen Arbeit auf die Augen. Was sollen denn die Mitarbeiter, die jetzt im Unternehmen das schon machen, aus deiner Sicht eigentlich tun?
[00:07:53] Auf welche schwarzen oder auf welche rote, wie sagt man da, Red Flags, auf welche Red Flags sollten die sich eigentlich konzentrieren? Was sind die eigentlichen Probleme, die teuer werden können, die man auch mit eurer Software ganz, ganz easy sozusagen indenken kann? Gib uns was. Ja, wir haben vorhin ja schon gesprochen über den extremen Umfang, die diese Nachweise annehmen können.
[00:08:16] Und wenn man heute in Unternehmen blickt, dann regiert häufig wie in so vielen anderen Bereichen auch ein praktikables Tool wie die Excel-Tabelle diese Aufgabe, in der die Nachweise erfasst werden und über dieses Tool versucht wird, letztendlich auch Gültigkeiten zu überwachen. Aber das ist ein bisschen so, wie wenn ich auf einer Baustelle mit einem Hobby-Werkzeugkoffer starte. Das mag eine Zeit lang ganz gut funktionieren, aber irgendwann kommt man da an seine Grenzen und dann wird es knifflig.
[00:08:42] Und was wir eben ermöglichen, ist, dass wir diesen Prozess des Verwaltens, des Nachhaltens, des Erinnerns, des Einforderns, des Überprüfens, ob ein Nachweis grundsätzlich noch in der Gültigkeit ist, dass wir diesen Aufwand schlichtweg eliminieren wollen. Wir wollen, dass die Mitarbeiter, die in den Unternehmen mit dem Nachweismanagement betraut sind, tatsächlich die Zeit effektiv nutzen können, um sich Sachverhalte anzuschauen. Also nur weil ich Nachweise verwalte, habe ich ja noch keine gute Absicherung,
[00:09:11] sondern ich muss wirklich auch verstehen, was in diesen Nachweisen drinsteht. Ich muss plausibilisieren, ob das zum Personaleinsatz auf meiner Baustelle passt, ob vielleicht irgendwo entlang der Subunternehmer besondere Risikokonstellationen, wie zum Beispiel Solo-Gewerbetreibende auftreten. Und dann muss ich die Zeit auch dafür haben, mich wirklich um diese Themen zu kümmern. Und genau dafür wollen wir die Zeit schaffen. Okay. Ich sage es nochmal anders mit meinen Worten.
[00:09:40] Also bisher ist es häufig so, dass die Mitarbeiter, die da mit diesem Nachweismanagement auf konventionelle Weise befasst sind, sich mehr oder minder darauf gesteckt, dass alle Material, also alle Nachweise da sind. So. Das heißt aber noch nicht, dass das nicht gefakte Nachweise sind und ob es die richtigen sind und ob sie noch gültig sind und so weiter und so fort. Und du sagst, das kann eigentlich alles unsere Software für dich plus minus übernehmen. Also nicht alles, aber vieles.
[00:10:07] Und wir geben dir an der richtigen Stelle dort den Hinweis, wo du tiefer bohren sollst. Richtig? Genau. Also grundsätzlich die Vollständigkeit, das ist die primäre Aufgabe, die wir heute schon wirklich zu 100 Prozent abdecken können. Wenn wir ein bisschen in die Zukunft schauen, dann wird es auch so sein, dass wir dieses und nächstes Jahr unseren Entwicklungsfokus darauf legen, dass wir wirklich auch inhaltlich in diese Dokumente einsteigen können. Also wie du gerade schon gesagt hast, ein Dokument abzulegen bringt mir nichts. Ich muss dieses Dokument aufmachen.
[00:10:36] Ich muss es lesen und ich muss verstehen, was da drin steht. Also ob eben irgendwelche Anzeichen bestehen, dass für Mitarbeiter vielleicht nicht in ausreichendem Maße Sozialabgaben abgeführt werden, für die ich als Generalunternehmer am Schluss vielleicht als selbst schuldnerischer Bürger auch einstehen muss. Und das sind im Prinzip die Ansatzpunkte der Zukunft. Hier auch reinzugehen, die Angaben mit den eingesetzten Mitarbeitern auf der Baustelle
[00:11:02] auch zu plausibilisieren und den Nachunternehmer hier auch stärker in die Pflicht zu nehmen beziehungsweise ihn dann auch fragen zu können, gib mir eine Rechtfertigung, warum bestimmte Konstellationen in Unbedenklichkeitsbescheinigungen so auftreten. Da gibt es manchmal nachvollziehbare Gründe, wie jetzt in der aktuellen Zeit vielleicht Schlechtwetter auf den Baustellen, dass man nicht in ausreichendem Maße arbeiten kann.
[00:11:27] Aber die Themen fallen eben nur dann auf, wenn ich auch wirklich mich mit den Sachverhalten beschäftige. Jetzt seid ihr ein deutsches Unternehmen. Das heißt, Datenschutz ist im Prinzip nach deutschen Standards sowieso klar, oder? Wie ist das? Wie macht ihr das? Auf was achtet ihr da? Ja, absolut. Also DSGVO-Konformität ist für uns ein elementarer Faktor schon immer gewesen in der Entwicklung. Zu Recht stellen Nachunternehmer ihrem Auftraggeber auch die Frage,
[00:11:56] ob sie sich beim Upload von Informationen oder Nachweisen auf unserer Plattform gegebenenfalls auch in datenschutzrechtlich problematische Sachverhalte begeben. Und für uns ist dann natürlich schön, auch darauf antworten zu können, dass wir hier entsprechend Vorsorge treffen. Also wir haben ein sehr, sehr granulares Berechtigungskonzept, über das wir sicherstellen, dass wirklich nur diejenigen Mitarbeiter beim Kunden, also bei unserem Kunden, beim Auftraggeber, die auch Einblick in diese Informationen benötigen,
[00:12:25] auch wirklich Zugriff auf diese Informationen haben. Und der zweite Aspekt, der häufig auch konventionell, wenn zum Beispiel Nachweise noch in Papierform abgelegt und abgeheftet werden, mit Sicherheit zu kurz kommt, ist unser DSGVO-Löschkonzept. Das heißt, der Kunde definiert Fristen, nach denen die Plattform diese Dokumente und Informationen auch wieder löscht, wenn die Verarbeitungsgrundlage, das berechtigte Interesse schlichtweg nicht mehr vorhanden ist.
[00:12:53] Und deswegen können wir heute auf diese Bedenken der Nachunternehmer recht einfach argumentativ auch antworten und sagen, ganz im Gegenteil, der Austausch über unsere Plattform ist weitaus sicherer, als wenn ich wie herkömmlich Informationen per E-Mail verschicke, vielleicht sogar Faxe oder eben über die Papierablage Handhabe. Ja, verstanden. Also das ist ja schon handfest zu verstehen, warum es Sinn macht. Aber jetzt so richtig spannend wird es ja dann, hast du mir im Vorgespräch gesagt,
[00:13:22] wenn ich als Generalunternehmen verschiedene Projekte mit den gleichen Firmen habe, weil dann sieht ein Blinder auf zwei Augen, dass das im Prinzip Sinn macht, dass man die Arbeit erst recht nicht doppelt macht, weil eure Plattform das sozusagen miteinander verschneidet. Geh mal da kurz in die Tiefe rein und erklär uns das kurz. Ja, also was grundsätzlich sehr zu empfehlen ist und da kommen manche herkömmlichen Ablagen eben auch an ihre Grenze ist, dass wir diese Nachweise in der Regel im Kontext eines Projektes benötigen.
[00:13:51] Das heißt, irgendwann kommt vielleicht jemand und stellt mir mal die Frage, welcher Nachunternehmer war denn auf diesem Projekt eingesetzt? Und dann brauche ich seine Nachweise. Und da wird es eben extrem spannend, wenn Nachunternehmer in mehreren Projekten eingesetzt ist. Denn heute ist es so, wenn ich das versuche, für jeden Nachunternehmer dann seinen eigenen Projektordner anzulegen, dann muss ich so ein PDF kopieren, einfügen. Ich muss es vielleicht sogar in zwei Einträgen in der Excel-Tabelle pflegen,
[00:14:19] um einfach zu gucken, dass wir auch in jedem Projektordner dann wieder das aktualisierte Dokument haben. Und über die Plattform funktioniert das alles vollautomatisch und synchron. Das heißt, ich sehe dann zum Beispiel eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, die wird im Kontext von fünf Projekten benötigt. Der Nachunternehmer lädt sie einmal hoch, der Generalunternehmer auditiert sie einmal und dann ist sie für alle Projekte gleichermaßen gültig. Und wenn ich einen Nachunternehmer dann wiederum in ein neues Projekt übernehme,
[00:14:46] dann sieht die Plattform natürlich auch, welche Nachweise für den Nachunternehmer aktuell noch Gültigkeit haben und die werden nicht erneut angefragt. Da fällt also sehr, sehr viel Aufwand einfach weg. Das ist nicht nur ein Argument für den Generalunternehmer, sondern auch für den Subunternehmer. Spart dem ja dann auch direkt Arbeit. Ja, absolut. Also es kommt durchaus häufig vor, dass der Nachunternehmer auch von der Nutzung der Plattform dahingehend begeistert ist,
[00:15:14] dass er seinen Auftraggeber bittet, ob er nicht in die sogenannte Dauerüberwachung, die mit unserer Plattform auch möglich ist, übernommen werden kann. Das heißt, die Plattform erinnert ihn immer, neue Unbedenklichkeitsbescheinigungen dann auch zu beantragen, zum Beispiel bei der Soka oder bei der WG. Und er verwaltet dann über unsere Plattform seine Nachweise. Und auch wenn irgendein anderer Auftraggeber, also eine Firma, die nicht unsere Plattform einsetzt, diese Nachweise dann einfordert, dann geht er auf unsere Plattform,
[00:15:42] lädt sich alle aktuellen Nachweise herunter und hat alles mit ein paar Klicks zusammen. Das ist so ein bisschen in die Richtung eures Motto oder eures Wertekodex, in eurer Branche, also in der Baubranche, dafür zu sorgen, dass alles rechtschaffend funktioniert, oder? Kann man das so sagen? Erzähl uns mal darüber, warum ihr eigentlich das Ganze macht. Was ist das Motto dahinter? Ja, also die Baubranche ist ja die zweitgrößte Industrie in Deutschland.
[00:16:09] Das heißt, wir haben hier mehrere hunderttausend Beschäftigte, die dort arbeiten, die extreme Wertschöpfung erbringen, dass wir auf den Straßen, auf den Autobahnen unterwegs sein können, dass Infrastruktur funktioniert und so weiter. Und jeder weiß, dass gerade auch in der Bauindustrie natürlich auch ein extremer Wettbewerb herrscht, in der Vergangenheit aufgrund von steigenden Rohstoffpreisen und dass sich natürlich auch hier die Arbeitskraft, die ich einsetze,
[00:16:39] ein ganz, ganz wichtiger Faktor ist bei den Ausschreibungen und auch bei den Angeboten. Und wir wollen mit unserem System sicherstellen, dass wirklich diejenigen Firmen beauftragt werden, die sich an die rechtlichen Vorgaben halten. Das heißt, wir wollen fairen Wettbewerb sicherstellen und wirklich auch Angebote vergleichbar machen und nicht, dass der eine eben 20 Prozent unter der Hand bezahlt und der andere bezahlt nichts unter der Hand, muss deswegen teurer anbieten und bekommt den Auftrag nicht.
[00:17:11] Das ist ein spannendes Stichwort. Ab wann muss man denn diese Nachweise führen als Generalunternehmer? Du hast jetzt gesagt, wenn das Projekt abgeschlossen ist, schaut eure Plattform danach, dass auch wirklich alle Nachweise spätestens da sind. Aber wann fängt denn eigentlich diese Nachweispflicht für den Generalunternehmer an? Die Nachweispflicht oder die Pflicht, diese Nachweise zu erfassen, beginnt eigentlich bei Auftragsvergabe. Das kann eine ganz schöne Herausforderung werden, wenn wir uns ein Bauprojekt von einem Bürogebäude zum Beispiel vorstellen, dann wird es mehrere Monate,
[00:17:40] bevor Elektroarbeiten oder Malerarbeiten ausgeführt werden, dazu kommen, dass dieses Gewerk vergeben und ausgeschrieben wird. Und eigentlich ist die gesetzliche Anforderung da so, dass auch schon für die Zeit zwischen Auftragsvergabe und tatsächlich Beginn der Arbeiten auf der Baustelle diese Nachweise erfasst werden können. Also da können mal ganz schnell ein halbes Jahr, neun Monate vergehen und die Nachweise laufen in der Zeit so ungefähr zwei bis drei Mal ab. Also ich brauche Folgebescheinigungen
[00:18:10] und dann war der Nachunternehmer noch keinen Tag auf der Baustelle. Und dann bin ich im Prinzip so lange verpflichtet, diese Nachweise auch zu erfassen, wie der Nachunternehmer eingesetzt wird. Und wenn er später nochmal wiederkommt, Beispiel Maler schließt seine Arbeiten ab, aber bei irgendwelchen Arbeiten im Treppenhaus gibt es nochmal Verschmutzungen, da soll nochmal nachgestrichen werden, dann komme ich wieder in die Verantwortung und für diesen Zeitraum benötige ich dann die Nachweise natürlich wieder. Jetzt könnte ich mir vorstellen,
[00:18:39] dass es viele gibt, die sagen, brauche ich nicht, solange sie noch keine Strafe bezahlt haben. Aber wenn es dann halt mal auf den Tisch kommt, dann wird es relativ schnell teuer, schätze ich mal. Manchmal sonst in anderen Sendungen sprechen wir immer über ein ROI. Der ist ja bei euch nur im Schadensfall sozusagen zu beziffern, aber dann wird die Zahl wahrscheinlich richtig, richtig klein sein. Erzähl uns mal, wer so alles, auf welche Nachweise guckt und über welche Dimensionen wir von Zahlungen da ungefähr sprechen.
[00:19:08] Ja, also grundsätzlich gebe ich dir recht, manche sehen unsere Lösung wie eine Art Versicherung und wir alle sind froh, wenn wir eine Versicherung nicht in Anspruch nehmen müssen. Tatsächlich ist es aber so, dass er ja heute schon gewisse Aufwände, also der Generalunternehmer heute schon gewisse Aufwände betreibt. Und bei unseren Lösungen, wenn man da drauf schaut, dann erreicht man eigentlich was völlig Paradoxes, nämlich ich verbessere das Compliance Level,
[00:19:36] ich reduziere dadurch mein Haftungsrisiko. Wir sprechen da über mehrere hunderttausend Euro, da komme ich gleich nochmal drauf zurück. Und das Ganze eigentlich bei weniger Aufwand, weil wir ja den Prozess viel effizienter machen. Grundsätzlich ist es so, dass der Generalunternehmer für alle Versäumnisse, die entlang seiner Subunternehmerkette geschehen, haften. Das kann sein, wenn ein Nachunternehmer oder ein Subunternehmer
[00:20:02] im großen Stil Sozialversicherungsabgaben eben nicht abführt und eine Nachforderung nach Ermittlungen dazu führt, dass so ein Unternehmen zahlungsunfähig wird, dass dann zum nächsten in der Kette gegangen wird und ganz oben steht an der Stelle eben der Auftraggeber oder der Generalunternehmer. Und der haftet dann als sogenannter selbst schuldnerischer Bürger eben auch für diese Forderungen, die dann gegebenenfalls noch bestehen. Das kann auf der anderen Seite, also ich sage mal, damit ist alles abgedeckt, was so Richtung Berufsgenossenschaft,
[00:20:32] was so Richtung Sozialkasse, Soka Bau zum Beispiel oder Soka Gerüstbau geht oder aber auch in den Bereich der Krankenkassen. Es kann aber auch sein, dass dann zum Beispiel, wir hatten vorhin mal den Solo-Gewerbetreibenden festgestellt, wird dieser Solo-Gewerbetreibende, das ist eigentlich verdeckte Arbeitnehmerüberlassung und auf einmal werden im Nachgang auch wieder Sozialversicherungsabgaben fällig und derjenige, der hat vielleicht seine Leistung unter dem,
[00:21:01] also weil er als Selbstständiger das selbst entscheiden kann, ist vielleicht hier noch irgendwie dann zum Bemessen anhand von einem Tarifvertrag und hat dann auch auf einmal noch Gehaltsnachforderungen und das kann natürlich auch in die Zehntausende von Euro gehen. Und das sind jetzt allein, sage ich mal, die sogenannten gewinnabschöpfenden Maßnahmen, die da eingreifen, weil man sich einen unrechtmäßigen Vorteil verschafft hat. Strafzahlungen bis zu 500.000 Euro,
[00:21:30] aber auch für die handelnden Personen mehrjährige Haftstrafen kommen dann natürlich noch obendrauf. Ich würde sagen, eine ganze Menge Gründe, mal bei Dexewo vorbeizugucken, Dexewo hier drunter verlinkt und Dexewo im Internet.eu. Die Plattform läuft in der Cloud, oder? Da muss ich mir überhaupt keine Gedanken machen, sondern ich kriege irgendwann die URL und dann gebe ich das ein, habe mein Login und kann loslegen, richtig?
[00:21:59] Genau, also im Prinzip, wir hosten für jeden Kunden eine eigene Plattform, das ist auch wieder alleine aus Gründen des Datenschutzes so. Die ist natürlich in Deutschland gehostet, in dem ISO 27001 zertifizierten Rechenzentrum. Wir würden uns austauschen zu den Anforderungen, die du jetzt hast, hinsichtlich der Erfassung von Nachweisen, also welche Nachweise sollen erfasst werden und dann dauert es in der Regel ein paar Tage, bis diese Plattform aufgesetzt ist und dann kann es im Prinzip
[00:22:28] mit dem ersten Pilotprojekt auch losgehen. Wie so ein Pilot? Für uns, uns erreichen immer die Fragen, ja wir, also wir zeigen diese Plattform natürlich im Rahmen von Produktvorstellungen oder einer kurzen Demo und völlig nachvollziehbar sagt der Kunde, das ist ja ganz schön, aber ich würde natürlich auch gerne das Ganze mal testen. Kann ich einen Zugang bekommen? Jetzt arbeitet man da ja immer mit personenbezogenen Daten, Datenschutz, wir haben gerade drüber gesprochen und natürlich ist man dazu geneigt,
[00:22:57] zumindest mal vielleicht mit einem kleinen Pseudonym, aber bekannte Nachunternehmer oder Mitarbeiterinformationen da reinzuspielen und jemand anders sieht dann diese Informationen. Das wollen wir natürlich vermeiden und deswegen und auch um quasi diesen, dieses Gedankenpingpong rauszubringen, dass ich sage, ja, aber ich kann ja nicht wirklich die Produktivdaten verwenden, sagen wir, der einfachste Weg ist immer über ein Pilotprojekt. Dafür gibt es von uns, ja, sagen wir nochmal gesonderte, vergünstigte Konditionen, wo man schon ab, ich sage jetzt mal,
[00:23:26] 200 bis 300 Euro im Monat dieses Tool für ein Projekt einsetzen kann, solange das Projekt auch läuft. Also wir richten uns da immer nach der Laufzeit des Projektes und dann kann ich es aber wirklich im Echtbetrieb auch testen. Und so kann ich am besten dann auch beurteilen, ob es die Anforderungen erfüllt und kann dann auch eine fundierte Entscheidung treffen, ob wir da weitermachen wollen, ob wir das weiter ausrollen wollen oder ob es eine ganz nette Erfahrung war, aber man vielleicht doch mit dem bestehenden System besser fährt. Das ist natürlich auch immer
[00:23:55] ein möglicher Ausgang. Also super cool. Das heißt, ich kann das live in meinem Umfeld sozusagen testen mit Daten, natürlich aus meinem laufenden Projekt. Ich bekomme das vergünstigt. Das ist trotzdem, entspricht den Datenschutzbestimmungen, weil niemand sonst reingucken kann. Wenn es mir gefällt, mache ich einen richtigen Vertrag. Wenn nicht, war es das. Und das Ganze kann ich über dexebo.eu starten.
[00:24:25] Euer Angebot umfasst noch ein bisschen mehr. Also machen wir jetzt das fast nicht auf, aber was gibt es noch für Bausteine oder Module, die zusätzlich dieses Hauptargument oder Hauptarbeitsumfeld noch ergänzen können? Ja, also der Fokus oder das Fundament unserer Lösung ist definitiv die Bordplattform, über die wir heute gesprochen haben, für das Nachweismanagement. Tatsächlich kommt die dexebo im Ursprung aus dem Bereich der Zutrittskontrolle.
[00:24:55] Also die Gründer wurden irgendwann mal angefragt, ein Zutrittssystem zu entwickeln, bevor es die heute etablierten gab. Und man hat im Zuge dieses Zutrittsmanagementsystem aber festgestellt, dass es in der Bauindustrie eben um die Nachweise geht. Das Zutrittssystem haben wir natürlich heute trotzdem noch im Umfang. Das kann man dann oben drauf satteln sozusagen. Das heißt, ich kann dann auch wirklich Baustellenausweise über die Mitarbeiter, die auf der Plattform verwaltet werden. Die werden dann auch vollautomatisch übertragen. Kann ich denen Ausweise zur Verfügung stellen.
[00:25:25] Ich kann dann auch mit einer mobilen App überprüfen, ob ich die entsprechenden Nachweise vorliegen habe. Ich kann das Ganze dann natürlich auch mit Drehkreuzen ausstatten, um hier ein vollständiges Perimeterschutz auch sicherzustellen. Okay. Also, es geht nicht nur um die Nachweise, aber wenn du, oder der größte Schmerz, wenn du den größten Schmerz bei den Nachweisen hast, empfehlen wir dir nach dieser Sendung jetzt hier bei dexevo.eu vorbeizugucken,
[00:25:54] dir das mal durchzulesen, was die da so haben, dir anzugucken, die vielen Anwendungsfälle, die dort geschildert sind. Es gibt demnächst auch Case Studies, habe ich gehört, oder? Ja, wir sind mit verschiedenen Kunden dabei, die Case Studies aufzubereiten. Die werden so ab März, denke ich, veröffentlicht werden bei uns über den Blog. Da gibt es auch verschiedene Themen rund ums Nachunternehmermanagement, also wie ich EU-Bürger zum Beispiel Sozialversicherungsstatus nachprüfen kann. Definitiv auch für Leute interessant, die sagen,
[00:26:22] puh, ich bleibe mal bei meinem Tool, aber brauche vielleicht an der einen oder anderen Stelle fachlichen Input, freuen wir uns auch immer über den Austausch. Und der Austausch ist dann Regel 1 zu 1 mit dem Team von Friedrich und dann mit der Möglichkeit, den Pilot zu starten. In diesem Sinne, Friedrich, herzlichen Dank für diesen Einblick in dieses doch, ja, was ist das richtige Wort? Also, sehr deutsche Problem, was man mit eurer Lösung sehr elegant und smart lösen kann, sage ich mal vorsichtig.
[00:26:54] Bedanke mich für den Einblick, bedanke mich für deine Zeit, für das Wissen. Wünsche dir, dass wir vielen, die da draußen rechtschaffend arbeiten wollen im Bauumfeld, die richtige Information zugespielt haben, dass die zu den Guten gehören werden mit eurer Hilfe und dass man die schwarzen Schafe findet. Und in diesem Sinne, herzlichen Dank fürs Einschalten und bis nächstes Mal. Danke dir, Friedrich, fürs Dasein. Ja, vielen Dank. Vielen Dank.